Das Mesoklima beschreibt die Mittelwerte von Klimaelementen eines
bestimmten Ortes und umfasst hierbei mehrere Einzelklimate. Betrachtet
werden die Werte von Lufttemperatur, Luftdruck, und Luftfeuchtigkeit
sowie Niederschlag, Wind, Bewölkung, Verdunstung und Strahlung.
Das Mesoklima liegt in Größe und zeitlicher Ausdehnung zwischen dem Mikroklima
und dem Makroklima. Nach der in der Klimatologie gebräuchlichen Definition
reicht die Gesamtgröße eines Mesoklimas von einigen hundert Metern bis hin
zu wenigen hundert Kilometern. Solch große Mesoklimate sind jedoch selten,
die überwiegende Mehrzahl ist nur wenige Kilometer groß. Typische Beispiele
für Mesoklimate sind Lokalklimate und Geländeklimate. Hierunter versteht
man das Klima in einem fest umrissenen Gebiet mit gleichen Gegebenheiten.
Dies können die Lage im Gelände, die Beschaffenheit des Bodens, der Bewuchs
oder die Witterungsverhältnisse sein. Mesoklimate grenzen sich durch diese
lokalen Besonderheiten von der Umgebung ab. Benachbarte Mesoklimate können
große Unterschiede einzelner Parameter aufweisen, da die Bedingungen bereits
wenige Kilometer entfernt völlig anders sein können. Beispiele für Mesoklimate
sind ein von Bergen umgebenes Tal, ein Waldstück oder ein Hochmoorgebiet.
Ebenso zu den Mesoklimaten zählen das Klima einer Stadt oder ganzen Region.
Es ist weitreichend bekannt, dass städtebauliche Maßnahmen enorme Auswirkungen
auf das Mesoklima haben. Die Abholzung eines Waldes ist eine ebenso einschneidende
Veränderung wie die Errichtung eines Staudamms oder Siedlungsbau zu Wohnzwecken.
Heutzutage ist es möglich, die Auswirkungen der geplanten Veränderungen im
Vorfeld zu berechnen und die landschaftlich schonendste Alternative zu wählen.
So kann zum Beispiel die Veränderung der Windverhältnisse durch Abholzung
oder die Auswirkungen vom Schattenwurf geplanter Großbauten bereits vor Beginn
der Maßnahmen vorausberechnet werden. Nach der meteorologischen Definition
liegt die Lebensdauer mesokaliger Phänomene typischerweise zwischen einer
Stunde und einer Woche. Ihre horizontale Ausdehnung liegt zwischen zwei und
zweitausend Kilometern. In diesen Bereich fallen beispielsweise Gewitter,
Tropenstürme und Wetterfronten. Ebenso zu den mesoskaligen atmosphärischen
Phänomenen gehören auch Wirbelstürme und Windhosen.
Das Mesoklima ist von großer Bedeutung für den Anbau regional typischer Pflanzen.
Die Auswahl der richtigen Rebsorte beispielsweise steht in Abhängigkeit zu
den mesoklimatischen Verhältnissen des Anbaugebietes. Hierbei können zwischen
dem Fuß und der Spitze des Berges mehrere Mesoklimate liegen. Die Umstände
am Hang können von Bergspitze und –fuß abweichen, ebenso haben die verschiedenen
Hänge häufig sehr unterschiedliche Mesoklimate. Diese klimatischen Besonderheiten
haben Einfluss auf die Eigenschaften vom angebauten Wein.